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DIE EVOLUTION DER MINERALE ZWISCHEN KOSMOS UND ERDE

Entwurf einer Mineralogie und Kristallografie der lebendigen Erde

von Dankmar Bosse

Die Evolution der Minerale wendet sich an Mineralfreunde und alle beruflich mit Mineralen Arbeitende wie Lehrer, Ärzte oder Landwirte – also an alle, die einen verstehenden Zugang zu diesem Naturreich suchen, den sie über die Fachwissenschaften nicht gewinnen können. Das Buch setzt weder geowissenschaftliche noch geisteswissenschaftliche Kenntnisse voraus.

In dem Buch wird die Entwicklung der Minerale während der Bildung der Gesteine beschrieben. Diese Werdeprozesse werden meist an Bilderfolgen von häufigen, allgemein bekannten Mineralen und Mineralgruppen dargestellt. Es ist keine beschreibende, spezielle Mineralogie nach der üblichen chemischen Systematik und kein Bestimmungsbuch. Die Ordnung der Minerale ergibt sich aus der Evolution der Gesteinssubstanzen während der Erdgeschichte. Auch die Kristallformen werden nicht nur beschrieben, sondern ihre Entwicklungen in kontinuierlichen Zerfallsreihen aus dem Ganzen in die Einzelheiten verfolgt. Dadurch wird erst der Zusammenhang ihrer strengen Gesetzmäßigkeiten mit den zahlreichen harmonischen Ordnungen in der Natur verständlich.

Die Darstellungen beruhen auf drei methodischen Erkenntnisfeldern: den heutigen Geowissenschaften, der goetheschen Erkenntnismethode und der Geisteswissenschaft Rudolf Steiners. Die Basis bilden die exakten Beschreibungen der Mineralogie, Petrografie und Kristallografie. Da sie jedoch keinen real vorstellbaren Zugang zu den Entstehungsprozessen ergeben, kann die goethesche Methode weiterführen. Wird sie geschult, so kann durch den Vergleich der einzelnen Stufen die Idee der Werdeprozesse – wie Goethe schreibt – in «exakter sinnlicher Fantasie» gewonnen werden. So gelangt man zu der Biografie der Substanzen und Formen während der Erdgeschichte. Deshalb wurden viele Abbildungen auf Doppelseiten in Folgen oder Gruppen angeordnet – nicht nur als Illustrationen, sondern als Vorstellungshilfen. Zahlreiche Querverweise vermitteln zwischen zusammengehörigen Phänomenen, damit ein Gesamtbild entstehen kann.
Wird diese goetheanistische Betrachtungsart geübt, so kann zum Dritten die geistige Seite der Substanz- und Gestaltungsprozesse innerlich evident erfahren werden, wie sie durch die Geisteswissenschaft Rudolf Steiners beschrieben wird. Damit kann ein neues Verständnis der geistigen Seite der irdischen Werdeprozesse des Mineralischen erreicht werden. Die Erde wird dadurch als Organismus erkannt, in dem bei ihrer Entstehung die Kräfte und Wesenheiten des Kosmos wirkten, die auch mit dem Menschen zusammenhängen. So erweist sich die Fruchtbarkeit der Geisteswissenschaft auch in der Mineralogie und Kristallografie, nachdem sie sich bereits in der Geologie und Paläontologie bewährt hat, wie von mir 2002 in dem Buch «Die gemeinsame Evolution von Erde und Mensch», dargestellt wurde.

2015, 693 Seiten mit 1443 farbigen Abbildungen, zwei Bände im Schuber, Grossformat 21 x 28 cm, ISBN 978-3-905919-68-4, CHF 132 / EUR 120

Experiment Farbe

Ein interaktives Ausstellungsprojekt

Im Jahr 2010 war es zweihundert Jahre her, dass Goethe seine Farbenlehre publizierte: Am 11. Mai 1810 sandte er das erste Exemplar an Frau von Stein mit den Worten: «Es reut mich nicht, ihnen so viel Zeit aufgeopfert zu haben. Ich bin dadurch zu einer Kultur gelangt, die ich mir von einer anderen Seite schwerlich verschafft hätte.»

Aus Anlass dieses Jubiläums entwickelten wir eine interaktive Ausstellung zur Farbenlehre, in welcher selbständig experimentiert werden kann.

Das Anliegen soll sein, dass die Besucher

  • Freude, Staunen und Vertrauen in die eigenen Wahrnehmungen an Experimenten mit Farben entdecken
  • einen Eindruck erhalten, was Goethe getan hat, und oberflächliche Urteile über die Farbenlehre in Frage stellen können
  • die erstaunliche Symmetrie und Ordnung der Farberscheinungen entdecken und bewundern können

Wir sind der Auffassung, dass es angesichts der enormen Entwicklung, die die Physik in den letzten zweihundert Jahren durchgemacht hat, auch heute noch sinnvoll ist, sich mit den Anliegen Goethes zu befassen. Goethes «exploratives Experimentieren» und sein didaktisches Geschick können helfen, einen Bereich der Natur besser kennen zu lernen und Physik besser zu verstehen. Immer bleibt dabei der Besucher Teil der Ausstellung, denn für Goethe waren Beobachter und Natur nicht zu trennen. Seine Vorstellung von Wissenschaft gründete vielmehr auf der «ewigen Wahrheit, dass wir uns in der Welt spiegeln und die Welt sich in uns».

Die Ausstellung wurde 2010 am Goetheanum gezeigt und war vom 15. Mai bis 2. Oktober 2011 in Järna (Schweden) ein Teil des Farbenevents See! Colour!. In den folgenden Jahren wird sie an verschiedenen Orten, meist aber nur als Teilausstellung, zu sehen sein.

 

Informationen zur Ausstellung unter: www.experimentfarbe.ch