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Soziale Plastik

Der Begriff soziale Plastik in seiner heutigen Form ist vorwiegend durch Joseph Beuys geprägt. In seine Vorträge, durch die er Bewusstsein für das künstlerische, das in jedem Menschen lebt wecken wollte, ließ er zahlreiche Zitate Steiners zu diesem Themenkreis einfließen.

Da Beuys eigentlich in der bildenden Kunst beheimatet war und auch dort ein eindrückliches Werk hinterließ,  verband er die Idee der sozialen Dreigliederung  mit Rauminstallationen und Happenings und bezeichnete dies als eine Erweiterung des Kunstbegriffes.

Bald fanden sich Menschen, die Anlass gaben den erweiterten Kunstbegriff als eigene Stilrichtung zu betrachten, ein. 

Externe Links: 

>> Joseph Beuys

>> Jochen Breme

Soziale Skulptur und soziale Plastik

Der Begriff "Soziale Plastik" ist untrennbar mit dem deutschen Künstler Joseph Beuys verbunden. Beinahe synonym dazu steht der Begriff der "Sozialen Skulptur". In ihrer Verwendung unterscheiden diese beiden Begriffe jedoch ebenso wie in der Bildhauerei die jeweilige gestalterischen Verfahrensweisen. Im Unterschied zur Skulptur - bei der das Kunstwerk beispielsweise aus Stein von außen nach innen heraus gehauen wird - wird die Plastik aus formbaren Massen von innen nach außen modelliert. Es kommt also ein aufbauendes Verfahren zur Anwendung, ein lebendig Wachsendes; Urformen, Umformen und Fügendes werden in der Regel kombiniert. 

In der unterschiedlichen Verwendung der beiden Begriffe "Soziale Plastik" und "Soziale Skulptur" finden sich diese Ansätze - einen Gestaltungsprozess mehr von der einen oder anderen Weise her zu begreifen - ihren Ausdruck. Joseph Beuys selbst benutzte beide Begriffe, bevorzugte aber später den Begriff der "Sozialen Plastik", um auf eine Kunst zu verweisen, deren vorrangige Aufgabe es sei, die Gesellschaft in einem andauernden "Wärme-Prozess" des künstlerischen Gestaltens "von innen nach außen" zu formen. 

In diesem Sinn ist Joseph Beuys' künstlerisches Werk, seine "Erweiterung" des Kunstbegriffes zu verstehen. Im "Erweiterten Kunstbegriff" fasst Joseph Beuys alle Bereiche, die in der Gesellschaft und in den sozialen Beziehungen der Menschen 
wirken, zusammen: Unternehmen des Geisteslebens, der Staat, Wissenschaft und Religion sowie die Wirtschaft werden somit zu Tätigkeitsfeldern der Kunst, sind in seinem Verständnis die Kunst selbst. In ihr wirkt der Mensch, aus einem verantwortungsvollen, freiheitlichen und künstlerischen Denken und Handeln heraus. "Jeder Mensch ist ein Künstler", und "Das Atelier ist zwischen den Menschen", sind zwei Kernaussagen Joseph Beuys, die aus diesem Verstehen heraus begriffen werden wollen

Das Werk Joseph Beuys ist eng mit dem Werk von Rudolf Steiner und Wilhelm Schmundt verbunden. In der Dreigliederung des Sozialen Organismus findet er wie sie die einzige lebendige Gesellschaftsform, die dem Wesen des Menschen gerecht wird, und in die sich der Mensch seinem Wesen entsprechend hinein gestalten kann. Mehrmals verweist Joseph Beuys auf Rudolf Steiner und sein Begreifen des Sozialen Organismus. 

Rudolf Steiner seinerseits verweist bereits 1906 auf die Bedeutung der Sozialen Kunst wie sie dann von Joseph Beuys begriffen und in ihren Ansätzen realisiert worden ist. "Die königliche Kunst der Zukunft wird eine Soziale Kunst sein."

Mit Wilhelm Schmundt verband Joseph Beuys eine langjährige Freundschaft im Geiste, die auf der Begegnung der beiden während des Jahreskongresses Dritter Weg 1973 in Achberg und auf dessen Studium seiner grundlegenden Schriften fußte. Joseph Beuys nannte Wilhelm Schmundt: "Unser großer Lehrer". In der Folge dieser Begegnung übernahm Joseph Beuys die Arbeitsergebnisse und Betrachtungsweise von Wilhelm Schmundt (Die Soziale Dreigliederung in ihrer Freiheitsgestalt) und integrierte dessen Erkenntnisse zu zeitgemäßen und menschenwürdigen Geld- und Kapitalbegriffen ("Kunst = Kapital") in sein Werk.

 
In der Sozialen Plastik werden das Menschsein und die neue Form der Gesellschaft, die Kunst im erweiterten Sinn, aus der Zukunft kommend begriffen. Das Denken und Handeln orientiert sich nicht länger an traditionellen Strukturen und geschichtlich-gewachsen Erkenntnissen, sondern öffnet sich einem solchen, das sich erst zukünftig entwickeln wird. Die Aufgabe der heute erst begriffenen Kunstfelder ist es zunächst, die Voraussetzungen und Übungsfelder dafür zu schaffen. Die geeigneten Instrumente, um dies zu erreichen, sind unter anderen im Verständnis von Joseph Beuys: Das Werk Joseph Beuys ist eng mit dem Werk von Rudolf Steiner und Wilhelm Schmundt verbunden. In der Dreigliederung des Sozialen Organismus findet er wie sie die einzige lebendige Gesellschaftsform, die dem Wesen des Menschen gerecht wird, und in die sich der Mensch seinem Wesen entsprechend hinein gestalten kann. Mehrmals verweist Joseph Beuys auf Rudolf Steiner und sein Begreifen des Sozialen Organismus.